N-20.2 Arbalète
Ein Elektroimpellermodell nach aussergewöhnlichem Vorbild
Text und Fotos: | Beat Eichenberger, Beni von Arx |
Modell-Erbauer: | Beni von Arx |
Modell-Besitzer: | Beni von Arx |
Angaben zum Original
Beim N-20.2 Arbalète handelt es sich um das erste schweizerische Düsenflugzeug, das je geflogen ist. Es ist das Versuchsflugzeug in ⅔ der Grösse des geplanten Kampfflugzeuges N20.10 Aiguillon, welches zum Urahn einer Generation von Düsenflugzeugen hätte werden können, wenn das damalig erfolgsversprechende Entwicklungsprogramm nicht durch die Politik zu Fall gebracht worden wäre. Das Flugzeug besass bereits zukunftsweisende technische Eigenschaften: Ein Deltaflügel sowie vier Strahltriebwerke, ein Cockpit welches samt Pilot im Notfall abgesprengt werden konnte, ausfahrbare Klappen (Canards), welche die Langsamflugeigenschaften verbesserten und eine Schubvektorsteuerung welche heute bei den modernsten Jets (auch im Modellflug!) seine Anwendung findet.
Zum Modell
Beni von Arx hat sich nun an den Nachbau dieses aussergewöhnlichen Flugzeuges gewagt. Das Originalflugzeug ist im Verkehrshaus der Schweiz in der Luft- und Raumfahrthalle ausgestellt, wobei es natürlich leicht war, sich ein Bild über die Konstruktion zu machen. Das Modell ist im Massstab von 1:7.5 gehalten, was eine Spannweite von 100cm bei einer Rumpflänge von ebenfalls 100cm ergibt.
Es ist als ein schwanzloses Delta mit einem nicht angelenkten Seitensteuer konzipiert. Als Profil wurde das Eppler 184 gewählt, das als ausgezeichnetes Profil für Deltamodelle gilt. Die Schränkung beträgt 2°. Der Rumpf ist als einfache Kastenkonstruktion aus Sperrholzspanten und Balsawänden gehalten. Sowohl der Flügel wie auch das Cockpit können entfernt werden, um optimalen Zugang zu den Akkus und den Fernsteuerkomponenten zu erhalten. Der Flügel besteht aus einem Stück und ist aus Styropor geschnitten. Beplankt wurde das Ganze mit 49 gr. Glasgewebe welches mit 1 mm Balsa und Epoxy unter Vakuum verklebt wurde. Er verfügt über zwei Flächenservos die über einen elektronischen Mischer angesteuert werden. Das Seitenleitwerk besteht aus Vollbalsa mit 5mm Wandstärke. Die Zelle des Rohbaumodelles brachte 758 gr. Gewicht auf die Waage, was bei einer Flügelfläche von rund einem halben Quadratmeter ein ausgezeichneter Wert darstellt. Alles wurde anschliessend mit Oracover in der Originalfarbe gelb gebügelt. Zwei Elektroimpeller der Firma Schwertfeger allerdings mit Eigenbaurotoren wurden auf der Oberseite des Flügels angebracht. In Rotation versetzt werden diese durch zwei Plettenbergmotoren 200/20/6 und 11 Zellen Sanyo 2400. Zusammen konsumieren die beiden Antriebe bei Vollgas 39 Ah. Damit wird ein Standschub von ca. 1100 gr. Das fertige Modell wiegt 1967 gr. Der Schwerpunkt wurde rechnerisch ermittelt. Das Modell wird mit einer Gummiflitsche gestartet und fliegt absolut jetlike.
Ein ausführlicher Bericht über die Arbalète ist in der Zeitschrift FMT Extra Elektroflug Ausgabe 2002 erschienen.
Soeben wurde von Herbert Wiehl eine CD veröffentlicht, welche Entwicklung und Bau des N20 detailliert beschreibt und mit bisher unveröffentlichten Flugaufnahmen dokumentiert. Die CD kann bei www.physikcd.ch bestellt werden.
Ein Bauplan dieses Modelles ist ab sofort erhältlich beim:
Verlag für Technik und Handwerk GmbH,
Robert-Bosch-Str. 4
D-76532 Baden-Baden
E-Mail:
Best.Nr. 320.1267, Umfang 2 x Din A0 Seiten plus 3 Seiten Baubeschreibung
Preis: 22.- Euro